Unser Münchhof

Im Jahr 1987 kauften wir den "Münchhof" , der seit 1797 Teil der Gemeinde Dannstadt ist.

 

Folgende Niederschrift wurde entnommen aus "Heimatblätter für Ludwigshafen am Rhein und Umgebung, Jg.7, 1918, Nr. 4

Der Münchhof zu Dannstadt.

Der Münchhof liegt ungefähr 5 Minuten vom Pfarrdorf Dannstadt entfernt an der Speyerer Straße . Schon der Name zeigt an, dass wir es mit einem Klostergut zu tun haben. War doch im Mittelalter die Hälfte Dannstadts geistlicher Besitz. Der Münchhof umfasste 804 das dazugehörige Kindergut 128 Morgen Landes. Der zu ungekannter Zeit gegründete Hof gelangte wahrscheinlich 987 durch eine Schenkung des rheinfränkischen Grafen Otto an das damals von ihm gestiftete Benediktiner-, später Dominikanerinnenkloster Lambrecht im Haardtwald und diente u.a. zur Verwaltung der klösterlichen Gefälle in Dannstadt. Anfangs besaß "ein" Bauer - später waren es mehrere - den Münchhof vom Kloster Lambrecht im Erbbestand; er führte den Titel " Münchmeister". Im Jahre 1331 verpfändete Ludwig der Bayer die speyergauische Landvogtei an die Söhne seines Bruders Rudolf, die Pfalzgrafen Rudolf 2. und Ruprecht 1., um 1000 Pfund Heller.Seitdem gehört der Münchhof zur Kurpfalz.

Als sich der Einfluß der Reformation bemerkbar machte, bewirkte Kurfürst Friedrich 2. vom Papste dir Erlaubnis, das Kloster Lambrecht nebst 11 anderen einzuziehen und aufzuheben und im Jahre 1551 deren Einkünfte der Heidelberger Hochschule zuzuführen. Damit fiel der Münchhof an die Universität zu Heidelberg. Im Jahre 1563 kam zwischen ihr und dem Kurfürsten Friedrich 3. ein Vergleich zustande, der ihr St. Lambrecht und den Münchhof lastenfrei zusprach. Ein großér Teil der übrigen eingezogenen Klöster wurde dagegen von der Hochschule an den Kurfürsten abgetreten, doch hatte sie sich dadurch geschickt den auf den Gütern lastenden landesherrlichen Dienstbarkeiten entzogen. Der Münchhof war nun ein Freihof geworden. Seit dieser Zeit stand er unter der Verwaltung des Heidelberger Universitätsschaffners und der dortigen kurfürstlichen Administration. Diese Sonderstellung war aber eine Quelle unaufhörlicher Reibereien zwischen den Hofleuten und dem schon erwähnten Dorfgericht.

Durch den Frieden von Luneville wurde 1801 das linke Rheinufer französisch. Napoleon benützte die Gelegenheit, um den Grundbesitz zu zerschlagen. 1807 wurde der Münchhof in Mainz als sogenanntes Nationalgut versteigert.